Kaffee gilt seit vielen Jahren als ein Getränk, das Wunder wirken kann: Er verbessert die Konzentration, gibt Energie und kann auch die Herzgesundheit stärken. Neueste Studien zeigen, dass es bei Kaffee nicht nur darauf ankommt, wie viele Tassen man pro Tag trinkt, sondern auch zu welcher Tageszeit. Die Daten der neuesten Studie fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen.
Eine internationale Forschergruppe, deren Ergebnisse im Februar 2025 im European Heart Journal veröffentlicht wurden, hat die Daten von mehr als 40.000 erwachsenen Amerikanern aus dem NHANES-Programm (National Health and Nutrition Examination Survey) analysiert. Dies ist eine der größten Datenbanken über den Lebensstil und die Gesundheit der Amerikaner und somit ideales Material, um Gewohnheiten zu identifizieren, die sich auf die Lebenserwartung auswirken können. Nach fast zehn Jahren Beobachtung stellten die Wissenschaftler einen klaren Trend fest: Die besten Ergebnisse erzielten Menschen, die nur morgens Kaffee tranken.
Auswirkungen auf die Gesundheit, ausgedrückt in Prozent
Die Ergebnisse waren eindeutig. In der Gruppe der „Morgenkaffeetrinker” war das Risiko, aus irgendeinem Grund zu sterben, um 16 Prozent niedriger als bei Menschen, die vollständig auf Kaffee verzichteten. Noch beeindruckender war der Einfluss des täglichen Rituals auf die Herzgesundheit – in derselben Gruppe wurde ein um 31 Prozent geringeres Risiko für den Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt. Interessanterweise hatten Menschen, die von morgens bis abends Kaffee tranken, diese Vorteile nicht. Es scheint, dass Koffein zu einer bestimmten Tageszeit aufhört, als Verbündeter zu wirken, und beginnt, unseren Tagesrhythmus zu stören, unter anderem indem es das Einschlafen erschwert.
Kaffee ist zu dieser Tageszeit am vorteilhaftesten
Es stellt sich heraus, dass Koffein sogar mehrere Stunden lang auf den Körper wirkt, sodass eine Tasse Kaffee am Nachmittag den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus stören kann. Eine Verschlechterung der Schlafqualität führt wiederum zu einem erhöhten Risiko für Entzündungsprozesse und einer Verschlechterung des Zustands des Herz-Kreislauf-Systems. Eine Tasse Kaffee am Morgen birgt diese Gefahr nicht. Darüber hinaus geht das National Heart, Lung and Blood Institute davon aus, dass Kaffee, der nach dem Aufwachen getrunken wird, besser in den Tagesrhythmus der entzündungshemmenden Reaktionen passt.
Aus kulinarischer Sicht ist es schwierig, ein einfacheres Rezept für „gesünderen” Kaffee zu finden: Es reicht aus, ihn früher zu trinken, genauer gesagt zwischen 4:00 Uhr und Mittag. Nicht unbedingt mehr, nicht unbedingt stärker, sondern zur richtigen Tageszeit. Dieses Ritual hilft nicht nur, den Geist zu wecken, sondern kann, wie Studien zeigen, auch das Herz viel effektiver unterstützen als bisher angenommen.
