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Die Antarktis im Fokus der Wissenschaftler. Satellitenbilder zeigen die stattfindenden Veränderungen

Dank der internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern konnten fast 800 Satellitenbilder der Antarktis analysiert und wichtige Daten über die Veränderungen auf dem Kontinent gesammelt werden. Auf dieser Grundlage wurde eine äußerst detaillierte Karte der Gletscher erstellt. Die Ergebnisse zeigen, warum es so wichtig ist, diese sich dynamisch verändernde Region ständig zu beobachten.

Die Antarktis im Fokus der Wissenschaftler. Satellitenbilder zeigen die stattfindenden Veränderungen
Antarktis

Die Antarktis im Fokus der Wissenschaftler. Neue Daten

Die Antarktis, ein Kontinent in dem als Antarktis bekannten Teil der Welt, liegt in der südlichen Hemisphäre, am südlichsten Punkt der Erde. Es handelt sich um eine echte Eiswüste – die Antarktis ist fast vollständig von einer Eiskappe bedeckt, die an einigen Stellen mehrere Kilometer dick ist. Aufgrund seiner Lage und der extremen Bedingungen zieht dieser Kontinent seit vielen Jahren die Aufmerksamkeit von Menschen aus aller Welt auf sich und ist auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen.

Nun haben Forscher der Universität Houston in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team analysiert, wie sich die massiven Gletscher der Antarktis verhalten und was uns diese Bewegungen verraten können. Das jüngste Projekt ermöglichte es, die bislang genaueste Karte der Landungslinie zu erstellen – der Stellen, an denen sich der Gletscher vom Felsuntergrund löst und auf der Meeresoberfläche zu schwimmen beginnt. Was konnte dank der neuen Daten festgestellt werden?

Die Antarktis im Fokus der Wissenschaftler. Satellitenbilder zeigen die stattfindenden Veränderungen
Antarktis

Detaillierte Karte der Grundlinie der Gletscher der Antarktis

Vor einigen Jahren begann die italienische Weltraumagentur im Rahmen der COSMO-SkyMed-Mission mit der Analyse der antarktischen Gletscher. Dabei wird eine Gruppe von vier Radarsatelliten mit synthetischer Apertur zur Beobachtung der Erde eingesetzt. Experten aus Houston analysierten 794 Bilder aus den Jahren 2020-2022, die 74 Gletscher der Antarktis (in der Ostantarktis, der Westantarktis und auf der Antarktischen Halbinsel) abdecken. Sie verfolgten mit hoher Genauigkeit die Verschiebung der Stellen, an denen der Gletscher nicht mehr auf dem Boden aufliegt und auf dem Wasser zu schwimmen beginnt.

Das Ergebnis der Untersuchungen? Es wurden die detailliertesten Karten der Landegrenze in der Geschichte erstellt, die zeigen, dass sie in einigen Gebieten der Antarktis sogar um bis zu 700 Meter pro Jahr zurückweichen. Dies sind wichtige Erkenntnisse, da die Antarktis in hohem Maße zum Anstieg des Weltmeeres beiträgt. Wenn sich die Landegrenze ins Landesinnere zurückzieht, fließt mehr Eis in den Ozean. Je mehr Eis sich im Ozean befindet, desto mehr steigt der Weltmeerspiegel – und umgekehrt.

Antarktisforschung. Internationale Zusammenarbeit und revolutionäre Daten

Radarbeobachtungen ermöglichen eine genaue Verfolgung dieser Veränderungen, und die neue Karte liefert detaillierte Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen den antarktischen Gletschern und dem Ozean und schließt dabei bestehende Datenlücken.

„Die kontinuierliche Überwachung der Entwicklung der Antarktis ist wichtig, um die Dynamik der Eisdecke zu verstehen, die Unsicherheit bei den Prognosen zum Anstieg des Meeresspiegels zu minimieren und Strategien zur Minderung der mit dem Anstieg des Meeresspiegels verbundenen Risiken zu entwickeln“, sagte Pietro Milillo, außerordentlicher Professor für Bau- und Umweltingenieurwesen.

Die Studie unterstreicht auch die wichtige Rolle der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit.

„Unsere Zusammenarbeit mit der NASA und der Universität Houston zeigt, wie internationale Zusammenarbeit die Grenzen der Erdbeobachtung erweitern kann“, sagte Luigi Dini von der italienischen Weltraumagentur, Mitautor der Studie. „Die Radartechnologie des COSMO-SkyMed-Systems bietet Wissenschaftlern ein leistungsstarkes Instrument, um die Entwicklung der Antarktis nahezu in Echtzeit zu beobachten.“

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